Als Amerikaner das Internet und das Domain-System entwickelten, wurde eine potentielle globale Nutzung nicht bedacht. Daher wurde bei Domainnamen ausschließlich die englische Sprache berücksichtigt, d. h. lateinische Zeichen.
In der deutschen Sprache wurden nur ein paar Zeichen nicht berücksichtigt. Dies stellt jedoch im Vergleich zu den Sprachen, die in der Studie unter die Lupe genommen wurden, nur ein geringes Problem dar. Neben vielen anderen Sprachen, waren dies russisch, chinesisch, arabisch, vietnamesisch und die indischen Sprachgruppen.
Für diese Sprachen müssen Internetnutzer ihre Tastaturlayouts anpassen, um URLs in lateinischen Ziffern und Zahlen einzugeben, d. h. sie wechseln von ihrer eigenen Sprache zu einem lateinischen Tastaturlayout und wieder zurück zur ihrer Landessprache. Während dies nur ein kleines Hindernis darstellt, ist anzunehmen, dass die Internetnutzer oder potentiellen Internetnutzer diese Zeichen erkennen können. Jedoch können viele Menschen die lateinischen Zeichen noch nicht einmal lesen.
Bei vielen neuen Top Level Domains (TLDs), besonders bei den neuen generischen TLDs (gTLDs), welche nicht in lateinischen Zeichen geschrieben sind, gibt es Probleme bei der Akzeptanz, wenn Web- und E-Mailadressen eingegeben werden.
Laut einer Studie der Universal Acceptance Steering Group (UASG) kostet dies die globale Wirtschaft potentiell 9,8 Milliarden Dollar. Die Studie zeigt wirtschaftliche, soziale und kulturelle Vorteile einer universellen Akzeptanz von Domainnamen. Dies ist also der Schlüssel, um das Potenzial von mehr als 1.200 neuen generischen Top Level Domains (gTLDs), darunter einige in lokalen Skripten, freizusetzen, um den Wettbewerb, die Wahl der Verbraucher und die Innovationen der Domainbranche zu fokussieren.
Die Web- und E-Mail Probleme entstehen, wenn ein Nutzer eine Domain oder eine verwandte E-Mail Adresse in ein Online-Formular einer Webseite eingibt und sie abgelehnt wird. Geschieht dies, frustriert es nicht nur den Nutzer und reduziert die Chancen eines Unternehmens einen neuen Kunden zu gewinnen, sondern es verringert auch die kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Vorteile, die durch das Internet ermöglicht werden.
Durch eine bessere Unterstützung dieser internationalisierten Domainnamen, so schätzt die Studie, könnten zusätzliche 17 Millionen Internetnutzer online gehen, wobei sich dies ausschließlich auf die vorher genannten fünf Sprachgruppen bezieht. Dazu gehören auch Nutzer, deren Mangel an lokalen Sprachdiensten eine Barriere zur allgemeinen Internetnutzung darstellt. Die Studie ergab, dass die Online-Ausgaben dieser neuen IDN-Nutzer bei 6,2 Milliarden Dollar pro Jahr beginnen könnten.
Darüber hinaus zeigt der Bericht potentiell erhöhte Einnahmen durch bestehende gTLD-Nutzer. Laut der Studie weisen 13 Prozent der Webseiten neue Domainnamen mit mehr als drei Buchstaben ab – obwohl ein einfaches Update dieser Webseiten (effektiv ist hier ein „Bug-Fix“) die Online-Einnahmen um 6,3 Milliarden Dollar pro Jahr, als Folge der universellen Akzeptanz, erhöhen könnte.
Dabei ist diese Fehlerbehebung oder ein Routine-Update noch nicht einmal besonders mühsam. Und ein wenig Aufwand könnte eine signifikante Erhöhung von Umsatz und Nutzern bedeuten.