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    Schwierigkeiten des Domain-Monitoring nach Einführung der DSGVO

    31.08.2018

    Am 25. Mai 2018 trat die europäische Datenschutzverordnung (DSGVO) in Kraft, um EU-Bürgern und Einwohnern zu helfen, die Kontrolle über ihre personenbezogenen Daten zu erlangen. Standardmäßig verlangt die DSGVO, dass Unternehmen, die persönliche Daten nutzen, die höchstmöglichen Datenschutzeinstellungen verwenden. Dies bietet den EU-Bürgern ein enormes Maß an Kontrolle und Privatsphäre sowie die Möglichkeit zu verstehen, wie Ihre Daten im Internet genutzt werden können.

    Einer der am stärksten von der DSGVO betroffenen Dienste ist das WHOIS, die von der ICANN koordinierte öffentliche Domain-Registrierungsinformationsquelle. Als Voraussetzung für die Registrierung von Domain-Namen benötigt die ICANN Informationen wie den Namen, die Telefonnummer und die Adresse, die in der öffentlichen WHOIS-Datenbank gesammelt und angezeigt werden müssen. Die DSGVO hebt jedoch diese Regeln auf und zeigt „Data Protected“ anstelle von zuvor zugänglichen Kontaktinformationen.

    Obwohl die ICANN eine temporäre Spezifikation für Domain-Namen verabschiedet hat, die es Domain Registraren erlaubt, Registrierungsdaten zu sammeln, ist der Zugriff auf diese Daten auf ein abgestuftes System von Dritten mit legitimen Zwecken beschränkt. Die Definition des Begriffs „rechtmäßiger Zweck“ ist jedoch vage, so dass es schwierig ist festzustellen, wer Zugang zu diesen Daten erhält.

    Diese Änderungen stellen die Domain Monitoring Dienste vor eine große Herausforderung. Da Privatsphäre jetzt standardmäßig eingestellt ist, wird es schwierig, Domain Registranten zu kontaktieren, wenn diese nicht den öffentlichen Zugriff auf Ihre Daten erlauben oder die Kontaktinformationen auf ihrer Webseite bereitstellen. Durch die temporären Spezifikationen bleiben Name, Adresse, E-Mailadresse und Telefonnummer des Domain Registranten sowie der technische und der administrative Kontakt weiterhin versteckt. In Fällen von Urheberrechtsverletzungen bedeutet dies, das rechtliche Schritte der einzige Weg sind, umstrittene Domain Kontaktinformationen zu erhalten.

    Durch die Komplexität des Datenschutzes, den die DSGVO eingeführt hat, sind Marken, die Domain-Namen und Handelsmarken online verwalten wollen am besten durch Domain Monitoring Dienste bedient. Ein zentralisiertes Domain Portfolio erlaubt Marken die Verwaltung und Konsolidierung aller Domains und Handelsmarken weltweit, inklusive aller neuen TLDs. Für Domain Registrierungsstellen erfordert dies lokale Kontaktadressen, die der Domain Monitoring Dienst für den Kunden bereitstellt, dabei aber die Kontaktdaten privat und anonym lässt.

    Obwohl die Privatsphäre standardmäßig durch die DSGVO eingestellt ist, können Einzelpersonen darüber entscheiden, wie ihre Kontaktdaten behandelt und dargestellt werden. Da auch die E-Mailadresse im WHOIS nicht mehr angezeigt wird, wäre eine weitere Möglichkeit, um die Besitzer zu kontaktieren, die Bereitstellung von Links zu Kontaktformularen. Domain Monitoring Dienste können helfen, diesen Prozess zu optimieren und gewährleisten, dass Markenschutz und Privatsphäre stärker als je zuvor bleiben.